Interview mit Martin Hoffmann
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Wie sind Sie zur Architektur gekommen?
Historische Häuser in Lübeck haben mich seit meiner Jugend fasziniert. Alte Ganghäuser, rote Backstein-gebäude, Kirchen und die Geschichte dahinter, waren so interessant, dass ich über das Thema „Historisches Bauen“ zur Architektur gekommen bin. An der TU Hannover habe ich dann Architektur mit dem Schwerpunkt Baukonstruktion & Baugeschichte studiert.
Mit welchen Kunden arbeiten Sie?
Ich startete mit meiner Firma im Jahr 2001 mit einem großen Seniorenheim, dass wir über mehrere Jahre hinweg betreut und stückweise saniert haben. Zu unseren Schwerpunkten gehört das soziale Bauen – Kindergärten, Kirchen und Gemeindehäuser. Außerdem sanieren und modernisieren wir Bestandsgebäude im Berliner Wohnungsbau mit allen damit verbundenen Schäden und Mängeln. In den letzten Jahren ist die Planung von Massivholzhäusern in den unterschied-lichsten Formen und Größen hinzugekommen.
Wie sind Sie auf Mondholz aufmerksam geworden?
Sanierungen sind zwar ein interessantes Themenfeld, aber in Berlin schon in großen Teilen bereits abgeschlossen. Berlin entwickelt sich nach außen, und das sollte nach modernen, ökologischen und energiesparenden Maßstäben geschehen. Deshalb finde ich Holz, insbesondere Mondholz, als nachwachsenden und ökologisch einwandfreien Baustoff für unsere heutige Gesellschaft sehr reizvoll.
Was fasziniert Sie an dem Baustoff Holz?
Man kann Holzhäuser auf sehr unterschiedliche Art und Weise bauen. Die klassische Variante ist der Holzrahmenbau, den ich in meiner Gutachtertätigkeit als sehr schadensanfällig und klimatechnisch nicht optimal wahrgenommen habe. Blockhäuser, die man oft mit Massivholz assoziiert, finde ich persönlich auch eher unattraktiv. Mit Massivholz-Bauelementen, die nicht mit Kunststoffen verklebt oder verleimt werden, kann ich Häuser bauen, die nicht wie ein typisches Holzhaus aussehen. Wir können sie architektonisch nach modernen Maßstäben gestalten. Auch im Innenraum ist Holz ein angenehmer Baustoff, der sich auf das Wohnklima auswirkt und das Heizen mit geringem Energieaufwand ermöglicht – sozusagen ein Geschenk der Natur.
Welches Potential sehen Sie für Massivholzhäuser in Berlin & Brandenburg?
Die junge Generation ist sehr umweltbewusst, achtet auf Ernährung, Gesundheit und vor allem Nachhaltigkeit. Es ist daher nur folgerichtig, Häuser zu planen, die diesen Wertmaßstäben folgen und eine Perspektive für die umweltverträgliche Entwicklung unserer Gesellschaft bieten. Holz ist dafür ein idealer Baustoff.
Welche Rolle spielen Sie als Architekt im Bauprozess?
Massivholz ist ein vorgefertigtes Baumaterial, das industriell in großen Werkhallen im Süden Deutschlands und Österreich hergestellt wird. Unsere Aufgabe als Architekten und Planer ist es, den Bedürfnissen des Auftraggebers mit einem individualisierten Gebäude zu begegnen, das seinen gestalterischen Vorgaben entspricht. Neben dem Geschmack spielt natürlich auch der städtebauliche Kontext eine Rolle. Wir können mit vorgefertigten Bauelementen individuelle Häuser planen, die dank der Zusammenarbeit mit Zimmereien schnell aufgestellt und dann zu den gesündesten Heimen für Menschen zählen.